Angebote für Berliner Fachkräfte
Die Fachstelle Berlin entwickelt eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Fachberatungsstellen der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit sowie Trägern der Präventionsarbeit mit Berliner Schwerpunkt. Dieses Vorhaben wird gefördert von der Landeskommission Berlin gegen Gewalt.
Fallbesprechungen und konsiliarische Hilfen
Unser Team bietet Fachkräften in Berlin eine direkte Zusammenarbeit bei der Arbeit mit Klient*innen an, die psychische Auffälligkeiten zeigen, und/oder die sich eine psychotherapeutische oder psychiatrische Begleitung wünschen. Dies können Jugendliche oder Erwachsene sein, Personen im frühen Stadium einer Radikalisierung oder auch Personen, die bereits stärker ideologisiert sind. Es können Menschen sein, die bereits polizeilich auffällig wurden oder aufgrund entsprechender Delikte inhaftiert sind.
Grundsätze
Wir bieten als psychotherapeutische und psychiatrische Fachkräfte eine spezialisierte, fallbegleitende Beratung an, die auf folgenden Grundsätzen basiert:
- Eine Beratung, die problem- bzw. fallbezogen arbeitet.
- Eine Beratung, die Vertraulichkeit garantiert.
- Eine Beratung, die einen geschützten Rahmen ermöglicht.
Zum Team, unserem Selbstverständnis und wie wir in diesen Krisenzeiten gut im Gespräch bleiben wollen, können Sie hier mehr erfahren.
Herangehensweise
Um ins Gespräch zu kommen und bei einem Distanzierungsprozess zu unterstützen, ist es wichtig, (De-)Radikalisierungsverläufe zu verstehen. Bei Hinwendungsprozessen spielen soziale und psychische Faktoren eine Rolle. Deren Zusammenwirken zu berücksichtigen ermöglicht unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und mehr Handlungssicherheit zu gewinnen. Im Zentrum unserer Arbeit stehen daher folgende Aspekte:
- Menschen in ihrem Gewordensein verstehen
- Hypothesen zu biografischen und motivationalen Prägungen und Verstrickungen entwickeln
- Berücksichtigung entwicklungspsychologischer Modelle und Konzepte (z.B. Mentalisierung, epistemisches Vertrauen)
- Einbringen von psychotherapeutisch-psychiatrischem Fachwissen
Mögliche Anliegen und Fragestellungen
Arbeiten Sie mit psychisch belasteten Klient*innen, können wir uns zu solchen oder ähnlichen Fragen austauschen:
- Wie lassen sich das Erleben und die Erfahrungen meines Klienten besser verstehen?
- Wie lassen sich Motive und Bedürfnisse im Zusammenhang mit extremistischen Ideologien, Gruppen und Gewalt sowie die Wechselwirkung zwischen Psychodynamik und Radikalität genauer einordnen?
- Wie gelingt der Aufbau eines stabilen Kontakts zu einem schwer erreichbaren Menschen?
- Wie lassen sich schwer erreichbare Klient*innen für einen (psychotherapeutischen) Beratungsprozess gewinnen?
- Welche medizinischen, psychotherapeutischen oder anderen fachlichen Interventionen könnten für den weiteren Beratungsprozess hilfreich oder notwendig sein?
- Wie können Selbst- und Fremdgefährdungen sowie Hinwendungsrisiken genauer eingeschätzt werden?
- Wie kann mit Krisen und Risiken des Rückfalls umgegangen werden?
- Welche Handlungsoptionen und Hilfesysteme stehen mir zur Verfügung?
- Wie kann ich selbst mit besonderen Herausforderungen bei der Arbeit mit psychisch belasteten Klient*innen umgehen?
Bei Fragen dazu oder Interesse an individuellen Terminen mit Ihrer Beratungsstelle oder Organisation melden Sie sich gern bei uns.
Material
Material für Berliner Fachkräfte
Hier finden Sie Flyer, Publikationen, Netzwerk, Psychoanalytische Fachliteratur, International Mental Health und Radikalisierung, Externe Veranstaltungen.
zum Material
Kooperation im Kontext der Berliner Justiz
In Berlin führt nexus seit 2024 Gruppen- und Einzelfallberatungen für die Berliner Bewährungshilfe durch. Alle vier bis sechs Wochen kommt eine Gruppe von Sozialarbeitenden zusammen und tauscht sich in einem geschützten Rahmen über Herausforderungen aus. Dabei bringt nexus psychologische sowie psychotherapeutische Erfahrungen sowie sozial- und politikwissenschaftliches Kontextwissen ein.
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